Discussion:
Auf ein scharfes Frühjahrsweib!
(zu alt für eine Antwort)
Johannes Leckebusch
2020-09-21 23:40:48 UTC
Permalink
Auf ein scharfes Frühjahrsweib

29. 3. 1978, später Sposalina gewidmet.

(Dies ist kein bierernstes Gedicht, obwohl bei seiner Verfassung
ernstlich Bier getrunken wurde.
Der Wehtor.) J. B.


Ob du´s mit den Pferden treibst,
fliegst und schwimmst in Wind und Meer,
oder in dem Frühlingswald
in den welken Blättern schläfst.
Auch, das rote Haar das dort
schreit, und blendet mein Gesicht,
sprich schon, wenn das deines ist,
komm ich gleich und hol es mir.

Vom Atlantik stammt das Salz
das ich schmeck in deinem Schopf.
Aus der linken Braue fällt
solch ein rauher weißer Sand.
Sag, in welcher Wüste du
dich geliebt und auch mit wem.
Eifersüchtig würd´ ich nicht,
höchstens auf den Sand, mag sein.

Schenkst du mir, ich bitte dich,
eine Handvoll Ackerland
von den Hügeln Spaniens her,
deren Farben Sommer sind.
Aus Olivenbäumen stammt
dieses Blatt auf deinem Kopf,
glänzt so hart und auch so schwer,
schmeckt wohl bitter grün.

Wälzt du dich im frischen Schnee,
füllst damit den Leib dir an,
forderst dann: So tau mich auf!
Weißt, wie heiß die Männer sind.
Solche Scherze und noch mehr
treibst du immerfort mit uns.
Warte nur, ich setze dann
einen Kessel Wasser auf.

(C) by Johannes Leckebusch 23. 9. 1978
--
Johannes Leckebusch - AR3

https://johannes-leckebusch.de/
https://johannes-leckebusch.de/Fotogalerien/index.html
https://foto.ungruen.de/index2.html
https://flickr.com/photos/johannes_leckebusch/
Thomas Michel
2020-09-22 09:09:05 UTC
Permalink
Gern gelesen !

Also, geschrieben haben Sie es am 29.3.1978, um es dann am 23.9.
Sposalina zu widmen ?

Da war die Frühlingsfrau mittlerweile zur Herbstzeitlosen geworden, doch
hoffentlich nicht - ?

1978: War vielversprechend. Kann sein, daß man heute schreibt:
"viel versprechend".
Soviel zu den wesentlichen Veränderungen seit jener fernen Vergangenheit.

Besten Gruß,
Thomas Michel
Post by Johannes Leckebusch
Auf ein scharfes Frühjahrsweib
29. 3. 1978, später Sposalina gewidmet.
(Dies ist kein bierernstes Gedicht, obwohl bei seiner Verfassung
ernstlich Bier getrunken wurde.
Der Wehtor.) J. B.
Ob du´s mit den Pferden treibst,
fliegst und schwimmst in Wind und Meer,
oder in dem Frühlingswald
in den welken Blättern schläfst.
Auch, das rote Haar das dort
schreit, und blendet mein Gesicht,
sprich schon, wenn das deines ist,
komm ich gleich und hol es mir.
Vom Atlantik stammt das Salz
das ich schmeck in deinem Schopf.
Aus der linken Braue fällt
solch ein rauher weißer Sand.
Sag, in welcher Wüste du
dich geliebt und auch mit wem.
Eifersüchtig würd´ ich nicht,
höchstens auf den Sand, mag sein.
Schenkst du mir, ich bitte dich,
eine Handvoll Ackerland
von den Hügeln Spaniens her,
deren Farben Sommer sind.
Aus Olivenbäumen stammt
dieses Blatt auf deinem Kopf,
glänzt so hart und auch so schwer,
schmeckt wohl bitter grün.
Wälzt du dich im frischen Schnee,
füllst damit den Leib dir an,
forderst dann: So tau mich auf!
Weißt, wie heiß die Männer sind.
Solche Scherze und noch mehr
treibst du immerfort mit uns.
Warte nur, ich setze dann
einen Kessel Wasser auf.
(C) by Johannes Leckebusch 23. 9. 1978
--
message envoyé par milux systems
Thomas Michel
2020-09-22 09:15:05 UTC
Permalink
Post by Thomas Michel
"viel versprechend".
Es entsteht eine Lücke, die den Sinn des Ausdrucks fast schon zu
ironisieren scheint.
--
message envoyé par milux systems
Johannes Leckebusch
2020-09-22 12:28:12 UTC
Permalink
Hallo Thomas,
Post by Thomas Michel
Gern gelesen !
Also, geschrieben haben Sie es am 29.3.1978, um es dann am 23.9.
Sposalina zu widmen ?
Ich vermute, da steckt ein Tippfehler drin. Ich müsste den alten,
getippten Text suchen, was da draufsteht - habe ich jetzt keine Zeit.

Das mit "Sposalina" war vermutlich um 1992 herum.

Ursprünglich war es niemand gewidmet, hab's aber mal einer ehemaligen
Freundin vorgelesen, der es gar nicht gefiel - sie fühlte sich angegriffen.
Post by Thomas Michel
Da war die Frühlingsfrau mittlerweile zur Herbstzeitlosen geworden, doch
hoffentlich nicht - ?
Inzwischen leider auch das.
Post by Thomas Michel
"viel versprechend".
Soviel zu den wesentlichen Veränderungen seit jener fernen Vergangenheit.
Besten Gruß,
Thomas Michel
Post by Johannes Leckebusch
Auf ein scharfes Frühjahrsweib
29. 3. 1978, später Sposalina gewidmet.
(Dies ist kein bierernstes Gedicht, obwohl bei seiner Verfassung
ernstlich Bier getrunken wurde.
Der Wehtor.) J. B.
Ob du´s mit den Pferden treibst,
fliegst und schwimmst in Wind und Meer,
oder in dem Frühlingswald
in den welken Blättern schläfst.
Auch, das rote Haar das dort
schreit, und blendet mein Gesicht,
sprich schon, wenn das deines ist,
komm ich gleich und hol es mir.
Vom Atlantik stammt das Salz
das ich schmeck in deinem Schopf.
Aus der linken Braue fällt
solch ein rauher weißer Sand.
Sag, in welcher Wüste du
dich geliebt und auch mit wem.
Eifersüchtig würd´ ich nicht,
höchstens auf den Sand, mag sein.
Schenkst du mir, ich bitte dich,
eine Handvoll Ackerland
von den Hügeln Spaniens her,
deren Farben Sommer sind.
Aus Olivenbäumen stammt
dieses Blatt auf deinem Kopf,
glänzt so hart und auch so schwer,
schmeckt wohl bitter grün.
Wälzt du dich im frischen Schnee,
füllst damit den Leib dir an,
forderst dann: So tau mich auf!
Weißt, wie heiß die Männer sind.
Solche Scherze und noch mehr
treibst du immerfort mit uns.
Warte nur, ich setze dann
einen Kessel Wasser auf.
(C) by Johannes Leckebusch 23. 9. 1978
--
Johannes Leckebusch - AR3

https://johannes-leckebusch.de/
https://johannes-leckebusch.de/Fotogalerien/index.html
https://foto.ungruen.de/index2.html
https://flickr.com/photos/johannes_leckebusch/
Loading...